Also doch: Huub Stevens wird wohl neuer Trainer des Tabellenletzten Hamburger SV. Der 53-Jährige war der Wunschkandidat der Hanseaten für die Nachfolge von Thomas Doll - bis Felix Magath auf dem Markt auftauchte. Doch Magath erteilte den Hanseaten am Donnerstag eine Absage, so dass nun die Lösung mit dem Niederländer realisiert werden soll.
Hamburgs Hoffnungsträger im
Abstiegskampf: Huub Stevens.
"Bevor der HSV am Donnerstag die Gespräche mit mir aufnahm, war sich der Verein bereits mit einem anderen Trainer einig. Da gebietet es mir mein Berufsethos, dem Kollegen den Job nicht wegzunehmen", wird Magath vom "Hamburger Abendblatt" zitiert, für das er auch als Kolumnist schreibt.
Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Energie Cottbus und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz war die Geduld des Hamburger Publikums mit Thomas Doll zu Ende. Auf vielen Plakaten hatten die Fans den Namen ihres Wunschkandidaten präsentiert: Felix Magath sollte nach ihrem Willen neuer Coach des Bundesliga-Dinos werden.
Magath, ehemaliger Profi und Trainer des Hamburger SV, war am Mittwoch überraschend beim FC Bayern entlassen worden. Die HSV-Verantwortlichen hatten Huub Stevens schon als neuen Trainer auserkoren, lenkten ihr Augenmerk mit dem Einverständnis des Holländers nach den Entwicklungen in München aber dann doch auf Magath.
Prompt war dieser am Donnerstag nach Hamburg gereist, um mit dem Klub zu verhandeln. Schließlich sei der HSV eine "Herzensangelegenheit" für den 53-Jährigen, der aber auch gleich gesagt hatte, dass er eigentlich nicht sofort wieder ins Trainergeschäft einsteigen wollte.
Nach der Absage scheint nun klar, dass die Hanseaten wieder ihren eigentlichen Plan A verfolgen - die Verpflichtung Stevens'. Der knorrige Niederländer hatte ohnehin angekündigt, seinen Vertrag bei Roda Kerkrade nicht zu verlängern, so dass er keine Schwierigkeiten hatte, vorzeitig aus seinem Vertrag bei dem Tabellensiebten der Eredivisie zu kommen. Eine offizielle Bestätigung des Hamburger SV steht zur Stunde noch aus.
Huub Stevens hatte seine erfolgreichste Zeit in der Bundesliga als Trainer von Schalke 04 (1996-2002), später arbeitete er auch für Hertha BSC (Entlassung Dezember 2003)und den 1. FC Köln. Bereits am Samstag könnte Stevens, der mit Schalke 1997 den UEFA-Cup und 2001 und 2002 den DFB-Pokal gewann, pikanterweise im Auswärtsspiel bei seinem ehemaligen Klub Hertha BSC, wo er einst entlassen wurde, auf der Bank des HSV sitzen.
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