München – Man könnte fast meinen, dass bei der Festlegung der Regeln für die 13. DEL-Saison das Motto "Alles neu macht der Sommer" vorgeherrscht hat.
Wenn am 7. September die neue Runde mit der Partie Köln gegen Hannover beginnt, treten so viele Neuerungen wie nie zuvor in Kraft.
Sportliche Auf- und Absteiger ade. Es leben die "Pre-Playoffs". Und kleinere Torhüter-Ausrüstungen.
Dazu erlebt die "Sudden-Death-Overtime" nach sieben Jahren Pause eine Wiedergeburt. Das ist aber noch lange nicht alles.
Sport1.de gibt einen Überblick über die wichtigsten Regeländerungen der 13. DEL-Saison.
* Aufstieg: Straubing kann froh sein
Die Straubing Tigers können sich glücklich schätzen: Der Kühnhackl-Klub ist bis auf Weiteres der letzte sportliche Aufsteiger in die Eliteklasse.
Das Pendant zu Straubing sind die Kassel Huskies. Der Vizemeister von 1997 musste als letzter sportliche Absteiger den Gang in die Zweite Liga antreten.
* Abstieg: Neue Regel
Wird die DEL demnach zur geschlossenen Gesellschaft? Nicht ganz. Die Eliteklasse bleibt laut des bis 2011 gültigen Kooperationsvertrags zwischen der DEL und dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) offen für einen Neuling pro Jahr.
Der Zweitliga-Meister sichert sich die Anwartschaft für eine DEL-Teilnahme - wenn die wirtschaftlichen Möglichkeiten stimmen.
* Lizenz: 800.000 Euro
Der Unterhaus-Meister muss bereit sein, für den Lizenz-Erwerb 800.000 Euro zu zahlen. Auch die Halle muss die infrastrukturellen Anforderungen erfüllen. Ausnahmen wie in Ingolstadt (2002), Hannover (2003) und Wolfsburg (2004) wird es nicht mehr geben.
Es werde aber "weiterhin eine Fluktuation geben, da wir nicht ausschließen können, dass Klubs aus wirtschaftlichen Gründen ausscheiden", erklärt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. "Zudem wären wir bereit, auf bis zu 16 Manschaften aufzustocken." Derzeit besteht die Liga aus 14 Klubs.
* Wechsel: Neue Deadline
Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, dürfen liga-interne Wechsel nur noch bis zum 30. Dezember abgewickelt werden.
Bisher war das noch bis Mitte Februar möglich. Die Deadline bei der Verpflichtung von Profis aus dem Ausland (15. Februar) bleibt jedoch bestehen.
* Playoffs: Mehr Chancen
Für zusätzliche Spannung sollen sogenannte "Pre-Playoffs" sorgen. Anders als bisher sind die ersten Acht der Vorrunde nicht automatisch für die Meisterrunde qualifiziert. Dieses Privileg ist nur noch den Top Sechs vorbehalten.
Die Teams auf den Plätzen 7 bis 10 spielen im Modus "Best-of-three" die letzten zwei Fahrkarten für die Meisterrunde aus.
* Remis: Rückkehr des "Sudden Death"
Für mehr Unterhaltung und Tore heben die Funktionäre gleich zweimal über den großen Teich zur NHL geblickt: Sollte ein Spiel nach regulärer Spielzeit unentschieden enden, kommt es nicht wie in den letzten sieben Jahren gleich zum Penaltyschießen, sondern zu einer fünfminütigen "Sudden-Death"-Verlängerung.
Dabei wird die Anzahl der Feldspieler auf vier pro Team reduziert. Man erhofft sich, anders als in der Saison 1998/1999 (nur in fünf Prozent aller Verlängerungen fiel eine Entscheidung), mehr Tore.
Einen Anreiz, ein Spiel im "Sudden Death" statt im Penaltyschießen zu gewinnen, gibt es jedoch eigentlich nicht. Es gibt jeweils zwei Punkte für einen Sieg. Für einen Erfolg nach 60 Minuten gibt es weiterhin drei Zähler.
* Ausrüstung: Torhüter werden "kleiner"
Das wird die Stürmer freuen: Die Torhüter-Utensilien Knieschoner, Fanghandschuhe und Stockhandblocker werden um 15 Prozent verkleinert. Die Einschussfläche für die Hartgummischeibe vergrößert sich damit um 500 Quadratzentimeter.
Die Goalies, die in den letzen Jahren teilweise wie aufgeblasene Ballonmännchen daherkamen, werden ganz schön ins Schwitzen kommen.
* Tor: "Stand-by-Goalies"
Neu ist außerdem die Einführung eines dritten Torhüters pro Team, eines sogenannten "Stand-by-Goalies".
Damit soll das Risiko ausgeschlossen werden, dass im Falle einer Verletzung der Stamm- und Ersatzgoalies ein Feldspieler ins Tor muss und das Spiel verzerrt wird. "Jedoch ist der dritte Torwart ein Kann, kein Muss", stellte Tripcke klar.
* Pausen: Mehr Zeit für Wurst und Bier
Last but not least werden die Drittelpausen um drei auf 18 Minuten verlängert. "Damit bleibt den Klubs mehr Zeit für PR-Maßnahmen auf dem Eis", so Tripcke. Und die Fans haben mehr Zeit für ihre Bratwurst und ihr Bier.
Tammo Lotz
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Aber Eishockey spielen die noch, oder?
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